6 NichtWohnGebäude energetisch modernisieren durch integrierte Planung von Gebäudehülle und Gebäudetechnik

Wohn- und Nichtwohngebäude erfordern unterschiedliche Strategien um deren Energieverbräuche zu senken. NWGs weisen, bedingt durch höhere Belegungsdichten von Menschen und Maschinen sowie mehr Fassadenverglasung, höhere innere und äußere Wärmelasten auf. Gleichzeitig sind NWGs weniger in der Lage, temporäre Wärmelasten über Speichermassen zu puffern. Dritter Grund: die Anforderungen an die Qualität, Temperatur und Feuchtigkeit der Raumluft dulden, im Vergleich zu reinen Wohnnutzung, weniger Abweichungen vom Idealzustand. In Kombination führt dies tendenziell zu einer Verlagerung des Fokus – weg von der Minimierung der Heizlast im Winter und hin zu einer Minimierung der Kühllast im Sommer. Ideal wäre also eine Strategie, die …

 

… den winterlichen Heizwärmebedarf weitestgehend über innere und äußere Wärmelasten deckt sowie den sommerlichen Kühlbedarf über dann reichlich vorhandene, solar erzeugte Energie deckt. Eine andere Möglichkeit, die sommerliche Kühllast zu verringern, wäre ein Eisspeicher, der im Sommer aufgeladen und im Winter entladen wird. Ebenfalls denkbar wäre eine Kooperation mit angrenzenden Wohngebäuden (WG) über eine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Nahwärmenetz: im Winter bekommen die WGs die Wärme und das NWG den Strom, im Sommer kann das NWG zusätzlich noch die Wärme übernehmen um sie mittels Adsorptionskältemaschine zu Kühlzwecken zu nutzen. Somit stiege der Jahresnutzungsgrad der KWK-Anlage deutlich an. Dies sind nur einige wenige Beispiele, die zeigen, was alles möglich ist.

 

 

Der Bauphysiker als integrierende Planungsinstanz

 

Bei der energetischen Optimierung von Nichtwohngebäuden spielt also die Nutzung innovativer Gebäudetechnik (Heizung – Klima – Lüftung = HKL) insgesamt eine bedeutende Rolle. Eine HKL-Fachplanung ist demnach unumgänglich, wobei sich die Frage nach den Gewerke-Schnittstellen und der produktneutralen Konzeption umso dringender stellt. Die so oft beschworene Fähigkeit zur integrierten Planung von Gebäudehülle und Gebäudetechnik ist tatsächlich entscheidend für den Erfolg. Der Bauphysiker kann diese integrierende Instanz zwischen Architekt und HKL-Fachplaner sein – vorausgesetzt, er hat sich zuvor intensiv mit den Möglichkeiten der Gebäudetechnik beschäftigt. Dann wird er quasi zum „Energieplaner“, der die energetischen Konsequenzen jeder Planungsidee von Architekt und Fachplaner bewerten, und mittels thermischer Simulation und Energiebedarfsrechnung nach DIN V 18599 quantifizieren kann.

 

Ergänzt wird die intelligente Energieplanung um die Optimierung der Tageslichtnutzung im Spannungsfeld von Überhitzungsschutz und blendungsfreien Arbeitsplätzen.

 


Auch hierfür gibt es öffentliche Fördergelder

 

Private Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Freiberufler und Contracting-Geber können für Neubau und Sanierung von Betriebsgebäuden zinsgünstige Kredite der KfW erhalten. Die Zinsen richten sich nach der Unternehmensgröße - kleine werden stärker gefördert als große - und der individuellen Risikoklasse. Um in die Förderung zu kommen, muss bei der Sanierung das EnEV Neubauniveau erreicht werden, Neubauten müssen die EnEV-Vorgaben um 20% unterschreiten. Dies sind also nicht allzu ambitionierte Zielvorgaben. Wer größere Einsparungen erreichen möchte, tut dies dann für die eigene Kostenentlastung.

 

Etwas restriktiver fördert die baden-württembergische L-Bank. Deren zinsverbilligte Darlehen gehen nur an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Die Förderkriterien und Zinsstrukturen sind mit den KfW-Krediten vergleichbar.

 

 

 

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